Unserem Büro ist es ein großes Anliegen allen Mitarbeiter:innen der Unterstützungssysteme für behinderte Menschen für Ihren Einsatz in den vergangenen Monaten zu danken. In diesen Bereichen wurde mit viel Engagement und Leidenschaft die Teilhabe in den zurückliegenden Monaten unter oft hoher Belastung und dem allgegenwärtigen Risiko einer Ansteckung bestmöglich umgesetzt. Neben einem Dank-Schreiben erhalten die Kolleg:innen aus Bremen und Bremerhaven im Januar 2021 als Zeichen der Anerkennung einen Ansteck-Button zur aktuellen Situation. Die Buttons tragen unterschiedliche Aufschriften
In den kommenden Monaten wird es weiterhin auf viel persönliche Motivation und Bereitschaft ankommen, damit die Teilhabe in dieser schwierigen Zeit verwirklicht werden kann. Hierfür danken wir bereits im Vorfeld den Kolleg:innen!
Das Dank-Schreiben werden wir im Nachgang der Verteilung hier veröffentlichen
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
mit diesem Schreiben möchte ich mich bei Ihnen für Ihren Einsatz in den zurückliegenden Monaten bedanken. Seit Beginn der Pandemie haben Sie mit sehr viel Engagement die Teilhabe behinderter Menschen unter oft hoher Belastung und dem allgegenwärtigen Risiko einer Ansteckung mit dem Coronavirus gestützt. Als kleines Zeichen der Anerkennung erhalten Sie deshalb – wie alle Kolleginnen und Kollegen der Eingliederungshilfe in Bremen und Bremerhaven – von meiner Dienststelle einen Button mit einer der folgenden Aufschriften:
Alle Macht der Teilhabe - Alle sind systemrelevant - Aus Liebe zur Teilhabe -
Teilhabe ist Menschenrecht - Aus Überzeugung zur Teilhabe
Aus meiner Sicht zeigt uns die Bewältigung der Krise sehr deutlich, dass wir noch keine inklusive Gesellschaft sind. Behinderte Menschen sind viel zu oft allein nach dem Grad des Risikos für eine schwere Corona-Infektion und zu wenig nach ihren individuellen Lebensumständen beurteilt worden. Dies hat dazu geführt, dass vor allem Menschen mit hohen oder komplexen Unterstützungsbedarfen von den Auswirkungen der Krise besonders betroffen sind. Gleichzeitig fehlte eine übergeordnete Strategie, wie unter diesen Bedingungen ein Höchstmaß an Teilhabe stattfinden kann, sodass die mit der Krisenbewältigung einhergehenden Belastungen vor allem von den behinderten Menschen, ihren Familien und ihren Unterstützungskräften zu schultern waren und sind. Aus meiner Sicht wäre es deshalb erforderlich, eine anrechnungsfreie pauschale Ausgleichszahlung für diese Belastung sowohl den Fachkräften in der Eingliederungshilfe als auch den behinderten Menschen zur Verfügung zu stellen.
Genauso wie Sie hoffe ich, dass wir die Pandemie in den kommenden Monaten erfolgreich zurückdrängen können. Bereits heute möchte ich aber betonen, dass ich mich in meiner Funktion als Landesbehindertenbeauftragter gegen ein einfaches „Weiter so“ ausspreche. Gemeinsam sollten wir aus den vergangenen Monaten lernen und für eine konsequente Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes im Bundesland Bremen einstehen, die sich an den Grundsätzen der UN-Behindertenrechtskonvention orientiert und das Wunsch- und Wahlrecht, die Selbstbestimmung und die gleichberechtigte Teilhabe in den Mittelpunkt stellt. Damit das gelingt, muss dieser Prozess von Anfang an mit deutlich mehr Finanzmitteln ausgestattet werden als bisher vorgesehen. Hierzu gehört neben der Gewährung individueller bedarfsgerechter Leistungen auch eine auskömmliche und gerechte Entlohnung von Fachkräften sowie gute Arbeitsbedingungen. Gerne können Sie mir Ihre Sichtweise zur Teilhabe behinderter Menschen in den vergangenen Monaten sowie Ihre Wünsche für die zukünftige inklusive Ausrichtung über folgende Kanäle zukommen lassen.
office@LBB.bremen.de - facebook.com/bremen.lbb - twitter.com/bremen_lbb
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
in den kommenden Monaten wird es weiterhin auch auf Ihre Motivation und Ihre Bereitschaft ankommen, damit die Teilhabe behinderter Menschen in dieser schwierigen Zeit verwirklicht werden kann. Sie stellen damit einen Motor für die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention dar. Hierfür danke ich Ihnen ausdrücklich.
Ich freue mich von Ihnen zu hören und verbleibe
mit herzlichen Grüßen
Arne Frankenstein
Der Landesbehindertenbeauftragte