Arne Frankenstein und Ulrike Peter wurden im September 2020 von der Schwerbehindertenvertretung des Mercedes-Benz Werks Bremen zu einem Informations- und Gedankenaustausch sowie einer Werksführung eingeladen. Inhaltlich ging es um die barrierefreie Gestaltung von Arbeitsplätzen für schwerbehinderte Mitarbeiter*innen, aber auch um Themen der Ausbildung oder Fördermöglichkeiten für Unternehmen, wenn diese behinderte Menschen in Zeiten der zunehmenden Automatisierung in reguläre Arbeitsabläufe aufnehmen.
Unser Werk bezeichnet sich selbst oft als "Stadt in der Stadt" – und als solche gehört es dazu, der Stadt ein guter Nachbar zu sein. Für mich heißt das vor allem auch immer: ins Gespräch kommen und sich kennenlernen.
In diesem Sinne habe ich Anfang September den neuen Bremer Landesbehindertenvertreter Arne Frankenstein zu einem Besuch bei uns im Werk eingeladen. Ein "Gegenbesuch" sozusagen, nachdem Walter Wendt und ich bereits nach seinem Amtsantritt bei ihm vorbeigeschaut haben.
Arne Frankenstein hat am 1. Mai 2020 sein Amt in der Nachfolge von Joachim Steinbrück angetreten, der knapp 15 Jahre die Rolle des Landesbehindertenbeauftragen in Bremen wesentlich geprägt hat. Der "Neue" strebt in seiner Aufgabe eine möglichst gute Zusammenarbeit mit behinderten Menschen als Experten in eigener Sache, mit ihren Verbänden und Selbsthilfegruppen, mit Rehabilitationsträgern, Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen, der öffentlichen Verwaltung sowie den politischen Entscheidungsträgern im Land Bremen sowie der Zivilgesellschaft an.
Dieses Mal also ein Besuch beim größten privaten Arbeitgeber. Zunächst haben wir uns zu einer Kennenlernrunde und einem Gedankenaustausch mit Vertretern des HR-Bereichs und des Bremer Betriebsrats getroffen. Dabei ging es etwa um die Gestaltung von Arbeitsplätzen für schwerbehinderte Mitarbeiter, aber auch um die Ausbildung von Menschen mit Handicap oder die Fördermöglichkeiten für Unternehmen, wenn diese behinderte Menschen in reguläre Arbeitsabläufe aufnehmen.
Um den Besuch abzurunden stand natürlich auch ein Einblick in die Praxis auf dem Programm. Nach der Gesprächsrunde ging es zunächst in den Rohbau, um einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Mit der tollen Unterstützung von Peter Plate als Fachexperten konnten wir unseren Gästen dort jede Menge spannende Infos zu Füge- und Fertigungstechnologien sowie unseren Produktionsabläufe geben. Abschließend konnten wir noch auf dem Besuchersteg der Halle 93 einen Eindruck von der Endmontage vermitteln.
Der Landesbehindertenbeauftragte Arne Frankenstein und Ulrike Peter aus seinem Team waren am Ende schwer beeindruckt von unserem Standort und der Arbeit der Kolleginnen und Kollegen. Wir haben uns zum Abschluss noch auf einen weiteren Austausch zu den Themen der Teilhabepolitik verständigt und weitere gegenseitige Besuche zu den Fachthemen, wie zum Beispiel der Barrierefreiheit und der Gestaltung von Arbeitsplätzen für Menschen mit Einschränkungen vereinbart. Wir bleiben also im Dialog!