Dass die Studienfahrt des Martinsclubs "Von den Anderen lernen" keine Vergnügungsfahrt werden würde, war mir zwar schon vor ihrem Antritt klar. Aber dass wir um 6 Uhr frühstücken würden, um mit dem Bus um 6:45 Uhr ins Vinschgau fahren zu können, war mir nicht so klar.
Ich bin neugierig auf Südtirol. Mich interessiert, wie die Sozialgenossenschaft Arbeitsplätze für behinderte Menschen schafft, ob es "echte Arbeitsplätze" auf dem ersten Arbeitsmarkt sind oder solche, die denjenigen von Werkstattbeschäftigten ähneln. Und wie organisiert die Integrierte Volkshochschule Vinschgau ihre Angebote, so dass sie auch von behinderten Menschen wahrgenommen werden können?
Und nach der bildungspolitisch intensiven vergangenen Woche bin ich auch neugierig darauf, wie in Südtirol der gemeinsame Unterricht von Schülerinnen und Schülern mit und ohne Beeinträchtigung gestaltet wird. Schließlich werden in ganz Italien und damit auch in Südtirol behinderte und nicht behinderte Schülerinnen und Schüler seit Ende der siebziger Jahre gemeinsam unterrichtet.
In Bremen wurde am vergangenen Freitag die Zuweisungsrichtlinie in der Deputation für Kinder und Bildung erörtert. Aus dieser Richtlinie ergibt sich, wie viele Lehrerstunden das Land Bremen - bezogen auf eine Klasse - für die sonderpädagogische Förderung zur Verfügung stellen will. Spannend ist vor diesem Hintergrund, zu erfahren, wie viele Ressourcen die Autonome Region Südtirol hierfür zur Verfügung stellt.
Ja, ich möchte wissen, wie andere Länder und Regionen ihre Praxis der Inklusion gestalten, und ich möchte von ihnen lernen.
Grüße aus dem frühlingshaften Südtirol
Montag, 11. April - Drei Projekte und eine inklusive Stadtführung