Am internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember 2010 startete die Landkarte der inklusiven Beispiele der Koordinierungsstelle zur Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen des Beauftragten der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, Hubert Hüppe.
Beispiele können Kindertagesstätten, Schulen, Betriebe, Sportvereine und Kommunen sein, in denen ein Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderungen gelebt wird und Barrieren beseitigt wurden. Verantwortliche für Beispiele eines Miteinanders von Menschen mit und ohne Behinderungen können sich für die "Landkarte der inklusiven Beispiele" bewerben.
Ausgewählt werden die Beispiele vom Inklusionsbeirat, der fast ausschließlich mit Menschen mit Behinderungen besetzt ist und den Mittelpunkt der Koordinierungsstelle zur UN-Behindertenrechtskonvention bildet. Die Koordinierungsstelle wird vom Behindertenbeauftragten der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen verantwortet. Über 500 Projekte haben sich mittlerweile um die Aufnahmen auf die Landkarte beworben. Aktuell befinden sich 200 Beispiele auf der Landkarte, drei davon im Land Bremen.
Um die Landkarte der inklusiven Beispiele bekannt zu machen und die aufgenommenen Beispiele zu würdigen führte die 8. Veranstaltung nach Bremen.
Im Februar machte die Inklusionstour des Beauftragten der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen halt in Bremen. Der Beauftragte der Bundesregierung und Bremens Landesbehindertenbeauftragter, Dr. Joachim Steinbrück, haben am 14. Februar 2013 die drei Inklusionsprojekte im Bundesland Bremen besucht und bei einer gemeinsamen Inklusionsparty im Martinsclub für ihr Engagement und Einsatz ausgezeichnet.
Als erstes führte der Weg an diesem Tag nach Bremerhaven zu den Albert-Schweitzer-Wohnstätten e.V.
Der Verein hat ein Projekt ins Leben gerufen, bei welchem Menschen mit Lernbehinderung ambulant im Elternhaus betreut werden. Die Fürsorge ermöglicht vor allem, dass einerseits die Kinder nicht aus ihrem Elternhaus und damit ihrem gewohnten Umfeld ausziehen müssen und andererseits, dass die Väter und Mütter in einem größeren Umfang entlastet werden. Darüber hinaus wurde der Verein als gutes Beispiel im Bereich der Inklusion gewählt, da er eine Wohngemeinschaft betreibt, in der Menschen mit und ohne Behinderung zusammen leben.
Danach stand ein wenig "Bewegungszeit" an der Bremer Universität auf dem Programm. Bei dem Projekt, welches durch die Stiftung Regenbogenfisch getragen wird, durften der Bundes- und der Landesbeauftragte sowie Mitglieder aus der Bremischen Bürgerschaft und des Bundestags erleben, wie sportliche Aktivitäten zwischen behinderten und nicht behinderten Kindern ablaufen. Einmal in der Woche wird eine Vielzahl an Sportgeräten, welche die Universität Bremen kostenlos zur Verfügung stellt, aufgebaut und jeder ist dann zum gemeinsamen Spaßhaben eingeladen. Die unterschiedlichen Voraussetzungen sind keinerlei Thema, da alle Teilnehmer das gleiche Ziel haben - Spiel, Spaß und Freude. Hiervon durften sich die Besucher unter anderem bei einem kleinen Fußballmatch überzeugen.
Mit reichlich tollen Eindrücken haben sich Herr Hüppe und Herr Dr. Steinbrück danach auf den Weg in Richtung Sottrum gemacht. In der Gemeinde hat der Bremer Verein Crazy Run e. V. (verlinken) sein Vereinsheim. Ca. 110 behinderte und nicht behinderte Aktive zählt der Verein. In kleiner Runde wurde den beiden Beauftragten die Idee, welche hinter dem Crazy Run e. V. steckt, erläutert. Es sind nicht nur die Motorradtouren, sondern vielmehr die gemeinsamen Erfahrungen und das Miteinander, was den Verein ausmacht. Laut den Anwesenden ist jeder willkommen und aufgefordert seine Ideen und ganz unterschiedlichen Fähigkeiten aktiv in die Gemeinschaft einzubringen. Beide Besucher waren sehr beeindruckt von dem Projekt und den Erzählungen der Mitglieder.
Den Abschluss dieses erfolgreichen Tages stellte eine Inklusionsparty in den Räumlichkeiten des Bremer Martinsclubs dar. Über 100 Gäste waren gekommen, um die Ehrungen der drei beschriebenen Projekte zu erleben und ihnen den passenden Rahmen zu verleihen.