Unter diesem Titel führte der Behindertenbeauftragte des Landes Bremen in Kooperation mit der Senatorin für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales sowie der Senatorin für Bildung und Wissenschaft im Rahmen des "Europäischen Jahres der Chancengleichheit für alle" am 26.09.2007 eine Informations- und Diskussionsveranstaltung durch.
Die 4-stündige Veranstaltung im Haus der Bürgerschaft stieß auf großes Interesse. Sie wurde von mehr als 80 Personen besucht.
Nach der Begrüßung durch den Landesbehindertenbeauftragten Dr. Joachim Steinbrück und Grußworten der Sozialsenatorin Ingelore Rosenkötter und von Frau von Ilsemann vom Bildungsressort beschäftigte sich Frau Dr. Schnell von der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt a. M. in ihrem Vortrag mit dem Thema "Inklusion – Ein weg zu mehr Chancengleichheit für Kinder und Jugendliche mit Behinderung?!". In ihren Ausführungen erläuterte Frau Dr. Schnell, dass es bei der Inklusion (Einbeziehung) darum geht, dass Bildungs- und Erziehungssystem so auszurichten, dass alle Kinder und Jugendlichen mit Behinderung wohnortnah die Regelkindertagesstätten und –schulen besuchen können und es zu keiner Aussonderung mehr kommt.
Der gemeinsame Vortrag von Herrn Hohenhinnebusch aus dem Bildungsressort und von Frau Höfer, Leiterin des Förderzentrums Vegesacker Straße, zur schulischen Situation behinderter Kinder und Jugendlicher machte deutlich, dass Bremen bei der gemeinsamen Beschulung von Kindern mit und ohne Behinderung weit über dem Bundesdurchschnitt liegt: 48 Prozent der behinderten Schüler und Schülerinnen werden integriert beschult, 14 Prozent im kooperativen Unterricht.
In zwei Workshops arbeiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bestehende Kritikpunkte an der gegenwärtigen Situation in den Kindertagesstätten und Schulen heraus. Gleichzeitig erarbeiteten sie auch konkrete Verbesserungsvorschläge, die schrittweise umgesetzt werden könnten.
Einen lebendigen Höhepunkt der Veranstaltung gestaltete die integrative Jugendtanztheatergruppe "Die Anderen" des Tanzwerks Bremen mit Auszügen aus ihrem Stück "4 Asse für einen Kuss".
Bremens Behindertenbeauftragter Dr. Joachim Steinbrück erklärte hierzu: "Ich bin Fan von ,Die Anderen’. Sie zeigen sehr anschaulich, was Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung gemeinsam auf die Beine stellen können und welch hohe Qualität dies hat. Insgesamt hat mir die Veranstaltung gezeigt, dass das Interesse an einer gemeinsamen Erziehung und Bildung von behinderten und nichtbehinderten Kindern in Bremen groß ist. Mit dem Engagement und der hohen Kompetenz, die sich hier für mich gezeigt haben, kann es uns gelingen, dass bei der Entwicklung einer Schule für alle auch die Schüler und Schülerinnen mit Behinderung einbezogen und nicht etwa abgekoppelt werden. Hieran werde ich jedenfalls weiterarbeiten."