Um den Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus gastierte das Theaterstück „T4 Opehlias Garten“ an drei Abenden im Janaur 2024 in Bremen. Alle drei Vorstellungen waren restlos ausverkauft. Initiator des Gastspiels war der Landesbehindertenbeauftragte der Freien Hansestadt Bremen. Das breite Medienecho sowie die vielen Rückmeldungen zeigen, dass dieses Stück dringend gebraucht wird, um die Erinnerungs- und Aufklärungsarbeit zur systematischen Vernichtung und Verfolgung behinderten Lebens im Nationalsozialismus zu vertiefen.
1941 wurde die Aktion T4 beendet. 70 000 Patient*innen aus zahllosen medizinischen und karitativen Einrichtungen im gesamten Deutschen Reich wurden zwischen 1939 und 1941 in sechs dafür eingerichteten Tötungsanstalten vergast. T4. OPHELIAS GARTEN, in der Inszenierung von David Stöhr, ist die prämierte deutsche Erstaufführung eines Dramas von Pietro Floridia, das die nationalsozialistische Mordaktion T4 seziert.
In ihrem Blumengarten versucht Ophelia mithilfe von Krankenschwester Gertrud der Zentrale jener Bürokraten und Ärzte zu entgehen, die in der Tiergartenstraße 4, Berlin, nach ideologischen Maßstäben »ökonomischer Brauchbarkeit« über Leben und Tod entscheiden. In der Inszenierung wird dabei die Frage behandelt, wie die Verbrechen an psychisch Erkrankten, geistig und körperlich behinderten sowie »rassisch« und sozial unerwünschten Personen aus einer Position der Betroffenheit heraus dargestellt werden kann.
Im Rahmen der Inszenierung fanden an zwei Tagen Gespräche statt, die im Anschluss an der Vorstellung Aspekte der Stückthematik beleuchteten.
Die Video-Einblendungen erfolgten durch Brillen (Smartglasses). Die Brillen wurden bereitgestellt durch Panthea. Weitere Infos auf der Seite von Panthea