Nach fast 27 Jahren im bremischen öffentlichen Dienst, davon 25 Jahre als Interessenvertreter für schwerbehinderte Menschen, die letzten 10 Jahre als Gesamtschwerbehindertenvertrauensperson, habe ich, Uwe-Carsten Wolf, zum Tag der Arbeit meinen Ruhestand angetreten.
Für mich geht damit eine intensive und abwechslungsreiche Zeit zu Ende, in die z. B. auch die Veränderung des vom Fürsorgegedanken geprägten „alten“ Schwerbehindertengesetzes in ein Schwerbehindertenrecht der Rehabilitation und Teilhabe, als neuer 2. Teil des SGB IX, fiel. Die Verpflichtung zur Durchführung eines Betrieblichen Eingliederungsmanagements für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei längerer Erkrankung und Präventionsmaßnahmen für schwerbehinderte Beschäftigte bei Auftreten von Schwierigkeiten im Arbeits- und Beschäftigungsverhältnis waren für mich – neben der Möglichkeit eine Integrationsvereinbarung zu verhandeln und abzuschließen - die wichtigsten Neuerungen.
Als Interessenvertreter habe ich viele Kolleginnen und Kollegen begleitet um sie in ihren Angelegenheiten zu unterstützen. Dabei war mir besonders wichtig, darauf hinzuweisen, dass die meisten Behinderungen am häufigsten im letzten Viertel des Arbeitslebens „erworben“ werden, es jeden treffen kann und deshalb ein wertschätzendes Miteinander unabdingbar ist.
Die Beteiligung an den jährlichen zentralen Auswahlverfahren für die unterschiedlichen Ausbildungsberufe, den Studiengängen sowie den Programmen zur Nachwuchsförderung, waren mir immer ein wichtiges Anliegen. Der frühzeitige Kontakt, die Beratung und Unterstützung der schwerbehinderten Bewerberinnen und Bewerber hat sicherlich auch
dazu beigetragen, dass die Einstellungsquote für schwerbehinderte Auszubildende bis zum Jahr 2016 auf über 7 Prozent erhöht werden konnte.
Zukünftig wird es darum gehen die Anforderung an eine „Inklusive-Gesellschaft“ der UN-Behindertenrechtskonvention,
die seit 2009 geltendes Recht in Deutschland darstellt, zu erfüllen und darauf zu achten, dass die fortschreitende Digitalisierung in allen Lebensbereichen inklusiv gestaltet wird.
Der bremische Aktionsplan zur UN-BRK enthält hierzu eine Auflistung von notwendigen Maßnahmen. Als „ständiger Gast“ bei den Sitzungen des Landesteilhaberates habe ich viele engagierte Vertreterinnen und Vertreter der Behindertenverbände kennengelernt, die in Zusammenarbeit mit dem Landesbehindertenbeauftragten Herrn Dr. Steinbrück und seinem Team, mit großer Sorgfalt und Weitblick aber auch mit der notwendigen Beharrlichkeit, die inhaltliche Umsetzung der Maßnahmen begleiten.
Ihnen allen wünsche ich ein glückliches Händchen bei der Umsetzung dieser Ziele.
Herzlichst Ihr
Uwe-Carsten Wolf