Auf dieser Seite finden Sie die aus dem Büro des Landesbehindertenbeauftragen versendeten Informationen. Möchten Sie diese Informationen auch per Mail erhalten? Dann abonnieren Sie unseren Newsletter!
Guten Tag,
zum Jahresende möchten wir auf drei interessante Veranstaltungen Anfang 2024 hinweisen sowie folgende Informationen teilen und einen schönen Jahresausklang wünschen!
Um eine Verbesserung des gynäkologischen Angebots für Frauen im Land Bremen zu erreichen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, führen wir gemeinsam mit der Landesfrauenbeauftragten eine Umfrage durch. Ziel der Umfrage ist es, die Nachfrage an barrierefreier gynäkologischer Versorgung zu erheben, die Zufriedenheit mit der Angebotsseite zu erfragen und Verbesserungswünsche in Erfahrung zu bringen.
Die Umfrage richtet sich erstens an mobilitätseingeschränkte Mädchen* ab 12 Jahren und Frauen*, die das Merkzeichen aG in ihrem Schwerbehindertenausweis haben und im Land Bremen wohnen, zweitens an gynäkologische Praxen im Land Bremen und drittens an Einrichtungen der Eingliederungshilfe.
Am 1. Dezember 2023 fand unter dem Motto „Wir lassen die Inklusion blühen“ das 28. Bremer Behindertenparlament im Haus der Bürgerschaft statt. Arne Frankenstein hat bereits in seinem Grußwort deutlich gemacht, dass Inklusion nicht unter dem Haushaltsvorbehalt stehen darf und dass die Beschlüsse des Behindertenparlaments aufgegriffen werden müssen.
In diesem Jahr debattierten die Parlamentarier:innen über insgesamt 13 Beschlussvorlagen zu den verschiedensten Themen. Unter anderem wurde gefordert, die Arbeit der Behindertenverbände und die Umsetzung der UN-BRK im Haushalt abzusichern, die im BTHG geforderte Personenzentrierung umzusetzen und Pauschalierungen zu vermeiden sowie das das Thema „Teilhabe am Arbeitsleben“ stärker in den öffentlichen Fokus zu nehmen und auch die Barrierefreiheit der Bus- und Straßenbahnhaltestelle der Domsheide zu gewährleisten. In der abschließenden aktuellen Stunde wurde unter anderen sehr engagiert auf die wichtige Arbeit der LAG Werkstatträte hingewiesen, die derzeit nicht auf Augenhöhe mit dem Leistungsträger und Leistungsanbieter stattfinden kann, da die notwendige Assistenz nicht gewährt wird.
Der LBB stützt die Forderungen des Behindertenparlaments und bedankt sich bei allen Teilnehmenden und dem Arbeitskreis Bremer Protest.
Der Bremer Behindertenrechtsaktivist und ehemalige Richter Uwe Boysen hat am 1. November für sein langjähriges, ehrenamtliches Engagement für Blinde und Sehbehinderte von Bürgermeister Andreas Bovenschulte das Verdienstkreuz am Bande überreicht bekommen. "Es ist eine großartige Auszeichnung für Uwe Boysens unerlässliche Arbeit", würdigt Bürgermeister Bovenschulte. "Er verstand es mit großem Geschick, in politischen Verhandlungen die Sichtweisen unterschiedlicher Interessensgruppen zu bündeln und in aller Kürze wiederzugeben. Dabei war er hartnäckig, doch immer diplomatisch und bei mancher Gelegenheit mit einer gewissen Portion Humor bei der Sache."
Arne Frankenstein hat Uwe Boysen herzlich zu dieser Auszeichnung gratuliert.
Sabine Schöning wurde bei der Ordensveranstaltung in Berlin am 4. Dezember zum Tag des Ehrenamtes das Verdienstkreuz am Bande überreicht. Als Landesbehindertenbeauftragter und Vorsitzender des Landesteilhabebeirats hat Arne Frankenstein ihr herzlich zu dieser Auszeichnung gratuliert. Frau Schönings unerlässliche Arbeit und ihr Engagement werden hierdurch völlig zurecht gewürdigt. Ihr liegt viel an einem niedrigschwelligen Zusammenkommen aller Menschen. Diesen Ansatz verfolg sie seit über 30 Jahren mit Angeboten im Gehörlosenzentrum. Zudem setzt sie sich seit vielen Jahren für die Belange behinderter Menschen ein, sei es am Bremer Protesttag gegen die Diskriminierung und Ausgrenzung behinderter Menschen, im Bremer Behindertenparlament oder als ehemaliges Mitglied im Rundfunkrat von Radio Bremen. Besonders hervorzuheben ist sicherlich auch ihr Engagement dafür, die Senatspressekonferenz während der Corona-Pandemie live in Gebärdensprache zu übersetzen. Frau Schöning hat dazu beigetragen, dass in dieser schwierigen Zeit weitere Benachteiligungen gehörloser Bremer:innen vermieden werden konnten.
Das Medizinische Zentrum für Erwachsene mit körperlichen und/oder geistigen Behinderungen (MZEB) wird zum 1. Januar 2024 wieder öffnen.
Zum MZEB Bremen
Der Weser-Kurier hat am 20. September darüber berichtet, dass an der Paul-Goldschmidt-Schule nur noch an vier Tagen pro Woche Unterricht stattfindet. Eine Problemanzeige der Paul-Goldschmidt-Schule hat den LBB, neben anderen Eingaben und Beschwerden, die ihn seit Schuljahresbeginn vermehrt erreicht haben, veranlasst, sich mit einem Schreiben zur Gewährleistung inklusiver Beschulung an die Bildungssenatorin zu wenden.
In der letzten Sitzung in 2023 behandelte der Beirat die aktuelle Situation der inklusiven Beschulung sowie die berufliche Orientierung und Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt für junge behinderte Menschen. Zum erstgenannten Punkt wurde von den zuständigen Ressorts die fehlende Anzahl an Fachkräften mitgeteilt. Daneben war es dem Beirat ein Anliegen Eltern sowie Schüler:innen zur aktuellen Situation zu hören. O-Ton einer anwesenden Mutter: "Insbesondere empfinde ich es als eine Diskriminierung, dass aus der Klasse lediglich nur die behinderten Kinder zu Hause bleiben müssen und nicht die ganze Klasse. Welch ein Aufschrei gäbe es erst, wenn im Sinne der Inklusion alle Schüler:innen betroffen wären."
Ferner beschäftigten sich die Mitglieder des Teilhabebeirats seit einiger Zeit im Rahmen der Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes mit den Themen Sozialraumorientierung, Trägerbudgets sowie Unterstützung von Menschen mit komplexen Hilfebedarfen. Die Gestaltung von verstärkter Sozialraumorientierung im Rahmen von möglichen Trägerbudgets wird in der Unterkommission 3 der Vertragskommission behandelt. Die Interessensvertretung behinderter Menschen beteiligt sich an der Diskussion kritisch, da bisher konkrete Fragen zum Spannungsfeld Trägerbudget und Leistungserbringung im Sinne der Personenzentrierung aus ihrer Sicht nicht ausreichend beantwortet wurden. Die Stiftung Alsterdorf und Leben mit Behinderung Hamburg haben in allen drei oben genannten Felder seit einigen Jahren Erfahrungen gesammelt. Im Herbst machte sich daher eine 25köpfige Bremer-Reisegruppe auf den Weg nach Hamburg. Die Fahrt wurde veranstaltet durch den Landesteilhabebeirat.
Die Förderung von Inklusion durch Sport stand im Mittelpunkt des 66. Treffens der Konferenz der Beauftragten von Bund und Ländern für Menschen mit Behinderungen, welches am 16. und 17. November in Potsdam stattfand. Sport ermöglicht Teilhabe und fördert soziale Kontakte. Behinderte Menschen haben jedoch immer noch einen erschwerten Zugang zum Sport und sind in Sportvereinen unterrepräsentiert. Etwa 55 Prozent aller Menschen mit einer Behinderung treiben keinen Sport. Bei Menschen ohne Behinderung liegt dieser Anteil lediglich bei 32 Prozent.
Die Beauftragten verabschiedeten auf der Konferenz die „Potsdamer Erklärung“, mit welcher Bund, Länder und Kommunen aufgefordert werden, ihr Engagement für mehr Inklusion im Sport zu verstärken.
Im Dezember hat sich die Steuerungsrunde schwerpunktmäßig über den Sprachtreff des Martinsclubs informiert. Neben dem Erlernen der deutschen Sprache stellt ferner die persönliche Zukunftsplanung ein Baustein in dem Projekt dar. Sehr beeindruckend was der Kurs für einzelne Teilnehmende in kurzer Zeit bereits bewirkt hat. Gestartet ist der aktuelle Kurs im September. Er endet im März 2024. Im Anschluss beginnt ein weiterer Kurs. Anmeldungen sind bereits möglich.
Weitere Informationen zum Sprach-Treff
Kolleg:innen aus Leipzig und Addis Abeba (Äthiopien) haben uns im September das Projekt "Inklusive Kommune – Maßnahmen zur Förderung einer inklusiven Gesellschaft" vorgestellt. Ein intensiver Austausch der beiden Städte besteht seit den 70er Jahren. Seit 2016 boten Begegnungen immer wieder die Möglichkeit, teilhabeorientierte Angebote beider Städte kennenzulernen und sich kritisch mit der Umsetzung von Inklusion auseinanderzusetzen. Immer mit dem Ziel, voneinander zu lernen. Die Bremer Delegation, bestehend aus der Senatskanzlei, dem Bremer entwicklungspolitische Netzwerk, der Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe sowie unserem Arbeitsstab hat einiges an Input erhalten, welches es nun gilt für einen ähnlichen Weg in Bremen einzusetzen. Wir bedanken uns an dieser Stelle bei Katja Roloff (Stadt Leipzig), Jana Zehle (Universität Leipzig) sowie Merdessa Kassey (German Church School Addis Abeba).
Gemeinsam mit den zuständigen Senatsressorts hat der Arbeitsstab des LBB im November ein Fachgespräch zu "Doppeldiagnose – Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung und psychischer Erkrankung" durchgeführt. Nach 2014 wurde im vergangenen Jahr erneut eine Befragung zur Versorgungssituation in den Wohneinrichtungen und den Angeboten des Ambulant Betreuten Wohnens durchgeführt. Ca. 30 Prozent der Nutzer:innen mit kognitiver Beeinträchtigung haben der Erhebung nach zusätzlich eine ärztlich diagnostizierte psychische Beeinträchtigung. Neben der Erörterung der aktuellen Situation ging es vor allem um mögliche Gelingenheitsfaktoren für eine zukünftige bedarfsgerechte Versorgung. Näheres zeitnah auf unserer Homepage.
Wir haben eine neue Informationsseite erstellt, in der aus unserer Sicht einige der wichtigsten Aspekte rund um die Barrierefreiheit näher erläutert werden sollen. Wir werden diese Seite sukzessive mit neuen Themen füllen.
Zur FAQ Seite bauliche Barrierefreiheit
Gestartet wurde mit der Frage Was muss beim Bau einer barrierefreien Toilette beachten?
Arne Frankenstein ist in der Zeitschrift ma.mo - Magazin für Inklusion und Mobilität (früherer „Rollstuhlkurier“) in der September-Ausgabe interviewt worden: „Man braucht Beharrlichkeit und Ideen - Der Behindertenbeauftragte des Landes Bremen“.
Themen im Interview sind beispielsweise die Gründung der ersten „Krüppel“-Gruppe in Bremen, der Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in Bremen, die Teilhabe am Arbeitsleben (Inklusionshotel), die Quartiersentwicklung, rollstuhlgerechte Wohnungen, wie der LBB in den Landesteilhabebeirat gekommen ist und wie man sich selbst engagieren kann.
Auch in diesem Jahr wird täglich ein Türchen geöffnet mit Tipps und Infos, um digitale Angebote barrierefrei und für alle zugänglich zu gestalten.
Die Serie wird tagesaktuell auf Twitter und der Webseite des LBB unter lbb.bremen.de/advent gepostet.
Wir wünschen viel Spaß und viele neue Erkenntnisse!
Das Team des LBB freut sich, dass wir unser Vorhaben in die Tat umsetzen können und das Drama T4. OPHELIAS GARTEN Ende Januar 2024 in Bremen gezeigt wird. Ein Jahr hat die Vorbereitungszeit gemeinsam mit Neele Buchholz und ihrem Team gedauert.
1941 wurde die Aktion T4 beendet. 70.000 Patient:innen aus medizinischen und karitativen Einrichtungen im gesamten Deutschen Reich wurden zwischen 1939 und 1941 in sechs dafür eingerichteten Tötungsanstalten vergast. T4. OPHELIAS GARTEN, in der Inszenierung von David Stöhr, ist die prämierte deutsche Erstaufführung eines Dramas von Pietro Floridia, das die nationalsozialistische Mordaktion T4 seziert.
Der LBB lädt ein zur Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. em. Georg Feuser, Wegbereiter der schulischen Integration und Inklusion in Bremen. Seine konzeptionellen Arbeiten sind zentraler Bezugspunkt in Entwicklungsfragen inklusiven Unterrichts sowie inklusiver Schule und Gesellschaft. Über die aktuelle Situation der inklusiven Bildung in Bremen treten Arne Frankenstein, Elke Gerdes, Dr. Swantje Köbsell und Janne Schmidmann mit in den Austausch.
Wir freuen uns, mit Ihnen zusammen die erfolgten Schritte zu würdigen, aus der Vergangenheit zu lernen und Impulse für die Gegenwart und Zukunft mitzunehmen und zu diskutieren.
Um Anmeldung bis zum 25. Januar 2024 wird gebeten auf der Seite Impulse zur schulischen Inklusion in Bremen.
Medien prägen unsere Gesellschaft wie kaum etwas anderes. Sie gleichberechtigt nutzen zu können, ist gesetzlicher Auftrag und ein wichtiger Bestandteil gesellschaftlicher Teilhabe.
Die privaten Medien engagieren sich seit Jahren in Sachen Barrierefreiheit. Wir möchten gemeinsam mit Vertreter:innen behinderter Menschen und Medienverantwortlichen einen Blick auf den Stand der Barrierefreiheit in den privaten Medien und aktuelle medienrechtliche Entwicklungen werfen und einen Raum für neue Anreize und Vernetzung bieten.
Gemeinsam mit dem LBB wird die Bremische Landesmedienanstalt (brema) deshalb am Montag, den 04. März 2024 die Veranstaltung „Alles inklusiv? So barrierefrei sind die privaten Medien“ durchführen.
Herausgeber: Der Landesbehindertenbeauftragte
der Freien Hansestadt Bremen
Verantwortlich Redaktion:
Kai J. Steuck
Verantwortlich Webseite:
Kai Baumann, Rebecca Romppel
15. Jahrgang
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