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Newsletter Nr. 50 – Juli 2023

Auf dieser Seite finden Sie die aus dem Büro des Landesbehindertenbeauftragen versendeten Informationen. Möchten Sie diese Informationen auch per Mail erhalten?
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Nicht-invasiver Pränataltest (NIPT) - Bundesrat stimmt Bremer Entschließungsantrag zu

Als Initiatoren des Antrags haben wir uns gemeinsam mit der Zentralstelle der Landesfrauenbeauftragten gefreut, dass unsere Arbeit der vergangenen anderthalb Jahre zum Erfolg geführt hat. Der Bundesrat hat Mitte Juni dem Bremer Antrag beschlossen und die Bundesregierung aufgefordert, ein Monitoring zur Umsetzung und zu den Folgen des Beschlusses der Kassenzulassung von nicht-invasiven Pränataltests zu implementieren.
Wir sind uns bewusst, dass wir unser Ziel allein niemals erreicht hätten: Deswegen bedanken wir uns bei allen Kolleg:innen des Netzwerks „Bremer Weg“, den Bremer Hebammen und Gynäkolog:innen, den engagierten Personen, die uns ihre Meinungen zur bremischen Bundesrats-Initiative zum NIPT mitgegeben haben sowie Taleo Stüwe vom bundesweiten gen-ethisches Netzwerk. Alle haben uns in den letzten Monaten intensiv fachlich begleitet. Ferner haben trotz Wahlkampf die demokratischen Parteien der Bremischen Bürgerschaft die gesamtgesellschaftliche Bedeutung unserer Initiative erkannt und sich für eine Bremer Bundesratsinitiative ausgesprochen - großen Dank.
Alles zu dem Thema auf unserer Homepage unter lbb.bremen.de/nipt sowie auf der Internetseite des Bundesrats.

Zulassung ruht - Medizinisches Behandlungszentrum für Erwachsene mit geistigen und/oder schweren Mehrfachbehinderungen wieder geschlossen

Seit Anfang des Jahres ruhte die Zulassung für das MZEB. Grund ist eine fehlende Leitung. An der Situation hat sich nichts geändert und so musste die Behindertenszene Anfang Juni zur Kenntnis nehmen, dass das Zentrum frühestens Anfang 2024 öffnet. Der Landesteilhabebeirat hat seinen Unmut auf seiner Sitzung am 21. Juni gegenüber der Krankenhausdirektorin des Klinikums Bremen Mitte, Dr. Bronner zum Ausdruck gebracht. Dieter Stegmann, langjähriges Mitglied des Landesteilhabebeirats führte in einem emotionalen Beitrag aus, wie viele "Nackenschläge" die Selbstvertretung bereits einstecken musste. Seit 15 Jahren begleitet die Behindertenszene den Prozess für eine Implementierung eines MZEB in Bremen. Der Beirat fordert den Senat und die Gesundheit Nord auf, kurzfristig ein Konzept vorzulegen, das endlich eine dauerhafte und tragfähige Lösung aufführt.
buten un binnen Beitrag zum MZEB vom 19.06.23

Landesbehindertenbeauftragter formuliert Anforderungen an den Koalitionsvertrag

Ende Mai hat der Landesbehindertenbeauftragte den Verhandlungsführer:innen der Parteien ein Papier zugeleitet, in dem er seine Anforderungen an eine Koalitionsvereinbarung formuliert hat. Die Weiterentwicklung hin zu einer inklusiven Gesellschaft soll ein politischer Handlungsschwerpunkt des neuen Senats werden. Behindertenpolitik soll als ressortübergreifende Querschnittsaufgabe des gesamten Senats im Sinne eines Disability Mainstreamings verankert werden. Behindertenpolitik ist an der gleichberechtigten Teilhabe und Selbstbestimmung behinderter Menschen ausgerichtet und beachtet intersektionale Zusammenhänge.
Für alle Politikfelder wurden konkrete Maßnahmenvorschläge formuliert, die dazu beitragen sollen, Strukturen zugunsten gleichberechtigter Teilhabe zu verändern.

Migration, Flucht und Behinderung

Wanderausstellung bis zum 9. Juli

Gemeinsam mit Mina-Leben in Vielfalt e.V. und der ZentralBibliothek zeigen wir aktuell die Wanderausstellung "Flucht, Migration, Behinderung – Einblicke und Erfahrungen zum Leben in Deutschland". Bis zum 09. Juli kann die Ausstellung im Wall-Saal besucht werden. Es ist zu hoffen, dass der kommende Senat die Identifizierung und Versorgung behinderter Menschen mit Fluchthintergrund mehr als bislang in den Fokus rückt.

6. Forum Migration, Flucht und Behinderung

Ende April durften wir gemeinsam mit der Landesvereinigung für Gesundheit mehr als 150 Kolleg:innen aus ganz Deutschland zum 6. Forum begrüßen. Schwerpunktthema war die Identifizierung von behinderten Menschen mit Fluchthintergrund und die Weiterleitung in das Unterstützungssystem. Aus Sicht des Landesbehindertenbeauftragten greift eine Antwort des Senats zur Unterstützung für geflüchtete Menschen mit Behinderung zu kurz. Es ist zu hoffen, dass der kommende Senat die Identifizierung und Versorgung behinderter Menschen mit Fluchthintergrund mehr als bislang in den Fokus rückt.

Umgestaltung der Domsheide - Konsequente Barrierefreiheit unabdingbar

Aus Anlass der aktuellen Koalitionsverhandlungen zur Bildung eines neuen Senats und zur Entscheidung der Umgestaltung des Verkehrsknotenpunkts Domsheide sowie über die Linienführung der Straßenbahn haben sich Arne Frankenstein und das Forum Barrierefreies Bremen im Juni mit einem Schreiben an den Bürgermeister gewandt. Darin fordern sie vom künftigen Senat, dass dieser sich bei den Entscheidungen über die Gestaltung der Domsheide sowie über die Linienführung der Straßenbahn konsequent an den Vorgaben der Barrierefreiheit orientiert.

Podcast Digitale Barrierefreiheit verstehen: Jede Rückmeldung ist wertvoll

Ulrike Peter von der Zentralstelle für barrierefreie Informationstechnik war zu Gast im Podcast von Domingos de Oliveira.
Gesprochen wurde über die Herausforderung, kommunale Angebote barrierefrei zu gestalten und warum Feedback von Menschen wertvoll ist, die von Barrieren betroffen sind.
Digi-Podcast: Jede Rückmeldung ist wertvoll

Digitale Barrierefreiheit noch auf dem Weg

Viele Menschen haben keinen uneingeschränkten Zugang zum Internet. Das liegt nicht am schlechten Netz, sondern an digitalen Barrieren. Woraus digitale Barrieren bestehen und wie sie zu überwinden sind. Die Zentralstelle für barrierefreie Informationstechnik.im Interview.
Weser-Kurier Beitrag Digitale Barrierefreiheit noch auf dem Weg vom 11.05.23

Bremische Landesverfassung in Einfacher Sprache erhältlich

155 Artikel, auf denen ein ganzes Bundesland aufgebaut ist: Die Landesverfassung der Freien Hansestadt Bremen. Zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 5. Mai 23 veröffentlicht die Bremische Bürgerschaft die Version in einfacher Sprache.
"Die einfach verständliche Landesverfassung zeigt, dass die Berücksichtigung der Belange behinderter Menschen allen nutzt und uns auf dem Weg hin zu einer inklusiven Gesellschaft weiterbringt. Ein demokratisches Gemeinwesen muss politische Teilhabe für alle verwirklichen. Daran müssen wir konsequent weiter arbeiten," so Arne Frankenstein.
Zum Download und Bestellung der Landesverfassung in Einfacher Sprache

Fachtagung: Treiber für Veränderungen

Teilhabe am Arbeitsleben und inklusive Wohnangebote: Wieviel Veränderung und Innovation ist hier nötig? Wer „treibt an“ und wie wird ausgebremst? Der Landesbehindertenbeauftragte diskutiert bestehende Barrieren und Möglichkeiten Wandel zu beschleunigen - mit Anne Gersdorff von den Sozialhelden e.V., Prof. Christian Spatscheck von der Hochschule Bremen und weiteren Gästen auf dem Podium bei der Tagung „Treiber für Veränderungen“ am 14./15.09.23 in Bremen
Informationen zur Fachtagung vom Martinsclub e.V.

I-Cup am 9. September

Bremens größtes inklusives Fußballturnier geht im Sportgarten (von 09.00 bis 19.00 Uhr) in die 13. Runde. Bereits in den vergangenen Jahren zeichnete sich der I-Cup vor allem durch eines aus: Jede(r) ist willkommen! Das Angebot richtet sich an alle, die Freude an einem bunten Fußballtag haben, der I-Cup kennt bei den Teilnehmer:innen keine Grenzen. So kamen bei der letztjährigen Auflage des I-Cups mehr als 300 Spieler:innen unterschiedlichster Altersklassen und fußballerischer Fertigkeiten aus ganz Bremen und dem Umland zusammen. Neben dem Motto „Fußball für alle!“ und dem sportlichen Wettkampf steht beim I-Cup vor allem der faire Umgang miteinander an erster Stelle. Der Fair-Play-Gedanke ist seit Jahren ein wichtiger Bestandteil der Veranstaltung und wird von allen Beteiligten vorgelebt. Ähnlich bunt wie die Veranstaltung selbst ist das Organisationsteam dahinter, die den I-Cup zu einem besonderen Erlebnis machen: AOK Bremen/Bremerhaven, ATS Buntentor, Bremer Jugendring, Landesbehindertenbeauftragter, Martinsclub Bremen, Special Olympics Bremen, Sportgarten, Werder Bremen und Werkstatt Bremen.
Bitte um Anmeldungen bis zum 18. August an: Nikolai.Goldschmidt@bremerjugendring.de
Zum I-Cup beim Bremer Jugendring

Rollstuhl- und Blindenparcours Perspektivwechsel

Der Parcours soll insbesondere Menschen ohne Behinderungen einen Perspektivwechsel aufzeigen, für mehr Verständnis gegenüber Mobilitätsbeeinträchtigten Menschen sorgen und verdeutlichen welchen Barrieren diese Zielgruppe im Alltag begegnen. Vor Ort werden Sie durch geschultes Personal begleitet und in die Rolle einer Rollstuhlnutzenden Person versetzt. Sie können Hindernisse der unterschiedlichsten Art passieren oder eine kurze Strecke mit einem sogenannten Langstock zurücklegen.
Nehmen Sie selbst einen Perspektivwechsel vor! Der Landesbehindertenbeauftragte würde sich freuen, wenn Sie dieses Projekt unterstützen.
Gerne können Sie diese Informationen im Kollegium, Bekannten- und Freundeskreis und mit Ihren Familien teilen.
Zum Rollstuhl- und Blindenparcours Perspektivwechsel

IRMA 2023

Das Team des LBB war auch dieses Mal wieder vertreten auf der IRMA – Internationale Reha- und Mobilitätsmesse –, die erstmalig nach der Corona Pandemie wieder in Bremen vom 1. – 3. Juni stattgefunden hat. Wir hatten einen informativen Messestand zusammen mit der LAG Selbsthilfe behinderter Menschen, SelbstBestimmt Leben, Kom.fort, dem Blinden- und Sehbehindertenverein Bremen sowie dem Stadtführer Barrierefreies Bremen. Bei den vielen aufschlussreichen Gesprächen wurde deutlich, wo es in Sachen Teilhabe in Bremen z. T. deutliches Verbesserungspotenzial gibt: Unter anderen bei der „Dauer der Beantragung von Schwerbehindertenausweisen“, „öffentliche barrierefreie Toiletten“, „Nutzung des ÖPNV“, „ausreichend Behindertenparkplätze“, „Medizinische Versorgung behinderter Menschen“ oder „Inklusive Arbeitsplätze“. In vielen Einzelgesprächen wurde deutlich, wie diese Alltagsbarrieren eine tatsächliche Teilhabe behinderter Menschen eingrenzen bzw. verhindern. Wir werden diese Gespräche aufgreifen und weiter von der Politik sowie dem Senat Lösungsansätze fordern. Die nächste IRMA ist in Hamburg und 2025 dann wieder in Bremen!
Informationen zur Irma Messe